Tag 42 | 30. Juni 2008 | Bryce Canyon NP - Torrey

Kalte Nacht

Petras Weckerging um 6.30 Uhr, heute wieder mal Wecker, da wir eine lange Tour mit vielenSehenswürdigkeiten vor uns haben, nämlich den Scenic Byway 12. Zwanzig Minuten späterschälte sie sich aus dem warmen Bett: das Thermometer zeigt nur 12 Grad imSchlafzimmer! Also nichts wie Heizung an. Während Tim seine Milch trinkt stehenUwe und Svenja auch langsam auf, so dass wir schon um 9.00 Uhr auf der Pistesind.

 

Kodachrome Basin State Park

Auf demScenic Byway 12 ging es zunächst nach Cannonville, von wo aus wir einen 9Meilen-Abstecher (einfacher Weg) zum Kodachrome Basin/State Park machten. Hier rüstetenwir uns am Ende der asphaltierten Strasse auf, um den Eagles View Trail (1/4Meile) in Angriff zu nehmen. Dieser soll sehr steil und passagenweise sehr engsein, aber auch spektakulären Ausblick auf den Park und die Umgebung südlichdavon bieten. Nachdem Uwe, Svenja und Tim, die schon draußen waren, beim Aufrödeln(beide Rucksäcke sollten mit, Petra war noch drinnen am Zusammenpacken) vonkleinen lästigen Fliegen gepiesackt wurden, zogen wir endlich los – um 20 Meterspäter an der Schautafel zu erfahren, dass der Trail gesperrt ist. SCH....

 

Riesige Felsnadel

Also zurückzum Auto, und stattdessen sind wir die gut befahrbare gravel road zum ChimneyRock gefahren. Dort steht abgetrennt vom restlichen Felsmassiv ein Felsblock,der eben wie ein Schornstein aussieht. Wir haben zwar außer dem Chimney Rockeinige recht bizarre Felsnadeln gesehen und auch jede Menge Fotos gemacht, aberinsgesamt war es uns die 1,5 Stunden nicht Wert. Schade.

 

 

Links und rechts geht es tief runter

Weiter ginges dann auf dem Scenic Byway 12 nach Escalante, wo wir die Hole-in-the-RockRoad zum Devils Garden versuchten. Wir gaben das Unterfangen auf derHolperpiste aber schon nach wenigen 100 Metern wieder auf. Stattdessen fuhrenwir weiter nach Boulder. Die Landschaft des Grand Staircase-Escalante NationalMonuments ist toll, atemberaubende Ausblicke rechts und links der Strasse, zumSchluss durch die Calf Creek Recreation Area. Krönung war die Fahrt auf einemGipfelgrat, rechts und links ging es ungesichert steil runter (dieser Abschnittnennt sich Hogback; noch nicht mal ne Leitplanke gab es – okay, die hätte unsim Wohnmobil eh nix geholfen).

 

Zu viele tolle Eindrücke

In Boulderbogen wir auf den asphaltierten Burr Trail Scenic Backway ab mit Ziel LongCanyon. An versteinerten Sanddünen vorbei, die uns an den Checkerboard Mesa imZion erinnerten, nur dass jetzt hier noch viele schwarze Basaltkugeln herumlagen,ging es durch – für uns mit „atemberaubenden Landschaften zugedröhnten Touris“– zunächst recht langweilige Landschaft. Uwe wollte sogar schon umdrehen, fand– im Nachhinein Gott sei Dank – nur keine passende Wendemöglichkeit. Es stelltesich aber bald heraus, dass die Straße direkt durch den recht engen Long Canyondurchging, mit senkrecht aufragenden, feuerroten und gelben Felswänden.

 

Long Canyon

Überalllagen riesige „Klunker“ herum, und auch auf der Straße sah man immer wiederherabgefallene Steinbrocken. Petra fotografierte Felsnadeln, Hoodoos und einenriesigen Felsbogen (nicht freistehend, sondern wie ein Alkoven im Felsen) wiewild, schimpfte dabei wie ein Rohrspatz, wenn sie ein Motiv zu spät gesehenhatte oder Alkoven, Außenspiegel oder Fenster letztlich im Weg waren. Nach 7 wirklichaufregenden Meilen öffnete sich der Canyon und gab den Blick frei auf eineriesige Ebene mit farbigen Badlands und weitem Ausblick auf angrenzendeBergketten. Hier riss endlich die Wolkendecke auf, so dass wir auf dem Rückweg schönstesSonnenlicht auf den roten Felsen hatten.

 

Tim schreit – keiner weiß warum

Auf dem Rückwegbekam Tim einen Rappel, schrie wie am Spieß und war nur ruhig, wenn Petra beiihm saß (Beschäftigung mit ihm war gar nicht nötig, Anwesenheit reichte). Dasie aber auch fotografieren wollte und außerdem langsam genervt vom Geschreiwar, musste er halt weiter schreien. Hunger war nicht, Durst auch nicht.

Über dieBoulder Mountains durch ewig weite Wälder (Laub und Nadel gemischt), an nebenoder auch auf der Straße weidenden Rindern vorbei (2.800 m) ging es dann weiternach Torrey.

 

Leider keine Steaks

Hiererreichten wir um 16.45 den Campingplatz. Uwe kam mit der enttäuschendenNachricht von der Rezeption zurück, dass es ausgerechnet heute die weltberühmtenSteaks nicht geben würde, weil die Tochter des Hauses übers Wochenende in denBergen „gestrandet“ war. Also mussten wir doch selber kochen (Schinkennudeln),verfrachteten nach einer langen, lustigen Balgerei zwischen Petra, Svenja undTim den völlig übermüdeten Tim dann ins Bett (hatte nach seiner gut 30-minütigenSchreiattacke leider nur 30 Minuten während der Fahrt geschlafen). Um 20 Uhrwar bei ihm heute Schicht. Svenja schaute sich noch Caillou an, sie war dann imAlkoven gegen 21 Uhr im Land der Träume, nachdem Petra den Vorhang erstmalszugezogen hatte. Sie liebt es im Moment, sich ins „Schlafzimmer“ zurückzuziehen,Tür zu und alleine mit ihrer Puppe zu spielen, bezieht uns zwar immer mal mitein, aber „nur zu Besuch“.

 

Planänderung wegen der Hitze

Da für dieRegion um Moab, wo wir uns eigentlich 5 Tage aufhalten wollten, bis zu 39 Gradvorhergesagt sind, arbeitete Uwe einige Änderungen in unseren Kurs ein, diedamit zusammenhängen, dass wir im Canyonlands Nationalpark den Squaw FlatCampground reserviert hatten, diesen aber sein lassen und dafür eine Nachtlänger im Full-Hookup-RV-Park in Moab stehen wollen. Klimaanlage sei Dank!


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